Liebe, Freundschaft, Veränderungen des Körpers, das erste Mal, Verhütungspannen, Sexualität? Viele Fragen beschäftigen Dich vielleicht. Wir haben Dir hier die wichtigsten Antworten zu verschiedenen Themen zusammengefasst.
Sex und Lust
Ab welchem Alter darf ich Sex haben?
Wenn deine Freundin/dein Freund unter 14 Jahre alt ist, lasst euch lieber noch ein wenig Zeit mit dem ersten Mal Geschlechtsverkehr. Selbst wenn ihr beide Lust aufeinander habt, der ältere von euch beiden macht sich mit den sexuellen Handlungen strafbar. Und das auch dann, wenn er nur ein bisschen älter, also beispielsweise gerade 14 geworden ist. Diese Regel findet ihr bestimmt überflüssig, wenn ihr total verliebt seid und viel Vertrauen zueinander habt.
Dafür gibt es aber eine wichtige Begründung: Bis zu eurem 14. Geburtstag seid ihr nach deutschem Recht noch Kinder. Und dieses Gesetz dient der Sicherheit von Kindern. Mädchen und Jungen sollen damit vor sexuellem Missbrauch geschützt werden.
Was ihr auch noch wissen solltet: Diese Regelung bezieht sich nicht nur auf Sex. Wer sich mit einem unter 14-jährigen Kind Pornos anschaut, sich vor ihm selbst befriedigt oder andere sexuelle Handlungen (z.B. Petting) durchführt, geht das Risiko ein, dafür bestraft zu werden.
Wenn ihr 14 seid und miteinander schlafen wollt, braucht ihr keine Angst mehr vor rechtlichen Konsequenzen zu haben. Natürlich solltet ihr dann an passende Verhütungsmittel denken!
Trotzdem gibt es Situationen, woraus mögliche Konsequenzen für euch entstehen können: Wenn einer von euch unter 16 Jahre alt ist und eure Partnerin/euer Partner schon über 21 Jahre, kann sich der ältere eventuell strafbar machen, wenn die jüngere Person noch sehr unerfahren ist. Dann kann sie möglicherweise nicht einschätzen, ob sie Sex haben möchte oder nicht.
Das heißt im Gesetz dann „fehlende Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmung“. Wenn angenommen wird, dass die ältere Person die Unerfahrenheit der jüngeren ausgenutzt hat, gilt das als Missbrauch.
Noch was: Solange du unter 18 bist, bist du für Menschen, die in irgendeiner Weise für dich verantwortlich sind, eine sogenannte „schutzbefohlene Person“. Das kann zum Beispiel deine Lehrerin, dein Betreuer in der Wohngruppe oder einer der Jugendleiter*innen im Feriencamp sein.
Hier ist Vorsicht geboten, auch wenn du den Geschlechtsverkehr selbst wolltest.
Wenn öffentlich wird, dass eine (erwachsene) Bezugsperson mit dir Sex hatte wird von einer Ausnutzung ihrer Stellung und des besonderen Abhängigkeitsverhältnisses ausgegangen. Diese Person kann sich dadurch strafbar machen, auch wenn es kein ungewollter sexueller Übergriff war.
Bild: Maria Dorota
Ich will in den Urlaub fahren, welche Regeln gelten im Ausland?
Wenn du im Ausland im Urlaub bist, musst du beachten, dass die Altersgrenzen bei jungen Frauen und Männern anders sein können. In Spanien beispielsweise liegt die Grenze für die Erlaubnis zum Sex nicht bei 14, sondern bei 16 Jahren. Falls du also vorhaben solltest, im Urlaub mehr als nur zu flirten, solltest du über das Schutzalter Bescheid wissen. Pass auf, welche sexuellen Handlungen im Urlaubsland erlaubt oder verboten sind.
Wichtig: Wenn du schwul oder lesbisch bist, informiere dich auf jeden Fall vorher über die Gesetze im Urlaubsland. Gleichgeschlechtlicher Kontakt ist leider immer noch in vielen Ländern verboten, wird als strafrechtlicher Tatbestand geahndet und kann zu schweren Bestrafungen führen.
Dürfen meine Eltern mir Sex verbieten?
Kurz und knapp: Nein, aber….
Wenn die grundsätzlichen Voraussetzungen erfüllt sind, d.h. du bist mindestens 14 Jahre alt und deine Freundin oder dein Freund ist kein Schutzbefohlener von dir ist, dann können dir deine Eltern sexuelle Handlungen und Erfahrungen nicht verbieten. Dieses Thema ist dann allein deine Angelegenheit.
Deine Eltern können dir aber z.B. verbieten, dass ihr gemeinsam bei euch zu Hause schlaft. Und das können sie sogar auch, wenn du schon über 18 Jahre alt bist.
Solange du keine eigene Wohnung hast und noch zuhause bei deinen Eltern wohnst, haben sie das Hausrecht. Sie können bestimmen, wer sich wann, wo und wie lange bei euch zu Hause aufhalten darf.
Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt
Was heißt es eigentlich, „queer“ zu sein?
Eigentlich bedeutet das englische Wort „queer“ so viel wie andersartig, schräg. Heute benutzen wir die Bezeichnung „queer“ für Menschen, die außerhalb unserer „hetereonormativen Gesellschaft“ leben, in der es normativ und damit „normal“ ist, dass sich ein Mann zu Frauen hingezogen fühlt und andersherum.
Queer steht heutzutage für vielfältige Beziehungs- und Lebensformen und eine Bewegung, die dafür kämpft, dass queere Menschen genauso anerkannt werden wie heterosexuelle Menschen.
Bild: Sharon Mc Cutcheon
Bin ich „transgender“?
Wenn du dich nicht eindeutig als Junge bzw. Mann oder Mädchen bzw. Frau bezeichnen möchtest, bist du transgender, ja. Transgender-Personen können sich entweder nicht mit dem biologischen Geschlecht, mit dem sie zur Welt gekommen sind, identifizieren oder lehnen die Entweder-oder-Kategorien „Frau“ und „Mann“ ab.
So kann es sein, dass du als Mädchen zur Welt gekommen bist und lange das Gefühl hattest, im falschen Körper zu sein, weil du dich eher als Junge empfunden hast. Vielleicht hast du lieber Jungenkleidung getragen und dich irgendwann gefragt, ob du noch mehr machen kannst, um dich zu verwirklichen. Im Jugendalter ist es Transgender-Personen möglich, eine Hormontherapie zu beginnen, die den Prozess der Verweiblichung oder Vermännlichung weiter vorantreiben kann. Solltest du nach der Hormontherapie noch nicht am Ziel angekommen sein, hast du die Option, Geschlechtsmerkmale und -teile im Erwachsenenalter operativ an deine Geschlechtsidentität anzupassen. Dies muss jedoch betreut und wohl überlegt sein.
Falls wir dich dazu beraten dürfen, melde dich gerne bei uns.
Und was ist Gender?
Der Begriff „gender“ steht für das soziale Geschlecht, das heißt die Geschlechtsidentität. Diese Geschlechtsidentität besteht aus zahlreichen Annahmen und Erwartungen, die an eure Identität als Mädchen/Frau beziehungsweise Jungen/Mann gebunden sind. Was heißt das genau?
Du hast bestimmt schon bemerkt, dass Jungen mit anderen Farben, Spielsachen und Eigenschaften identifiziert werden als Mädchen. Und das beginnt schon bei der Geburt, zu der Jungen oft blaue und Mädchen rosafarbige Kleider geschenkt werden. Fortgeführt wird es in der Familie und im Kindergarten, in denen Jungen eher an Themen wie Baustelle oder Fußball herangeführt werden und Mädchen an Puppen oder Kochen.
Worin sich Wissenschaftler uneinig sind, ist inwieweit das biologische Geschlecht, im Englischen „sex“, das soziale Geschlecht prägt. Das heißt, sie fragen sich, inwieweit sich die Geschlechtsorgane, die Beschaffenheit des Gehirns und die Hormonspiegel, die Mädchen/Frau oder Junge/Mann haben, auf ihr soziales Verhalten auswirken.
Verhütung
Welches Verhütungsmittel ist das Richtige für mich?
Es gibt viele verschiedene Verhütungsmethoden, hormonelle, nicht-hormonelle und mechanische Methoden. Welches Verhütungsmittel für Dich das passende ist, bleibt immer auch eine persönliche Entscheidung. Und natürlich eine Entscheidung der sicheren Verhütung.
Wichtig ist, dass die entsprechende Methode sehr sicher, leicht anwendbar und für Dich gut verträglich ist.
Jede Verhütungsmethode hat ihre Vor- und Nachteile, einen hundertprozentigen Schutz kann keine Methode bieten. Bei richtiger Anwendung gibt es aber außer Pille und Kondom auch andere, sehr sichere Verhütungsmittel.
Manche Verhütungsmittel müssen von der Ärztin/dem Arzt verordnet werden (z.B. die Pille und andere hormonelle oder nicht hormonelle Verhütungsmittel). Frei verkäuflich sind Kondome, die bekommst du in der Apotheke oder im Drogeriemarkt.
Nicht jedes Verhütungsmittel ist für jeden geeignet, der Umgang mit Kondomen beispielsweise sollte geübt werden und die Größe muss stimmen, jeder Penis ist anders. Und Kondome solltet ihr immer in Verbindung mit einem anderen, sicheren Verhütungsmittel benutzen…Warum? Weil sie euch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen…und weil sie nicht zu 100% sicher sind, da es zu Anwendungsfehlern kommen kann…
Also, wichtig ist, dass ihr euch Zeit lasst, euch zu informieren, die richtige Methode zu finden und sie anzuwenden – nur dann kannst du dich und deine Partner*in optimal schützen.
Für Mädchen und junge Frauen und deren Partner ist es unverzichtbar, sich beraten zu lassen und vorher einen Termin bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt zu vereinbaren. Nur so kann eine unerwünschte Schwangerschaft vermieden werden.
Ihr braucht euch auch keine Sorgen über die Kosten sicherer Verhütung machen: Hormonelle Verhütungsmittel (Pille, Minipille, Hormonspirale, Dreimonatsspritze, Hormonimplantat, Vaginalring, Verhütungspflaster) und nicht hormonelle Verhütungsmittel wie die Kupferspirale oder die Kupferkette gibt es auf Rezept, sie werden bis zum 22. Lebensjahr von der die gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Wenn du älter bist, gibt es einen Verhütungsmittelfond, der dazu dient, Frauen und Familien mit geringem Einkommen bei der Familienplanung zu unterstützen:
Der Landkreis Limburg-Weilburg übernimmt auch 2021 die Kosten auf vorherigen Antrag.
Der Empfängnisverhütungsmittelfonds steht Frauen zur Verfügung, die Leistungen nach SGB II, SGB XII, AsylbLG beziehen und die Mittel hierfür nicht selbst aufbringen können. Es handelt sich jedoch um eine freiwillige Leistung, auf die kein Rechtsanspruch besteht.
Es werden Kosten für ärztlich verordneten Empfängnisverhütungsmittel (solange Mittel vorhanden sind) übernommen:
- Pille
- Kupferspirale
- Hormonspirale
- Hormonimplantat
- Dreimonatsspritze
- Diaphragma
- Vaginalring
- Verhütungspflaster
Kosten für Kondome werden nicht übernommen.
Bild: TanyaJoy
Wer ist für Verhütung verantwortlich?
Verhütung geht Euch beide etwas an!
Am Besten informiert ihr Euch gemeinsam, bevor ihr miteinander intim werdet, über eine für Euch geeignete Verhütungsmethode. Auch bei Zärtlichkeiten wie Petting kann Samenflüssigkeit in die Vagina gelangen und es kann zu einer Schwangerschaft und/oder zu einer Übertragung von STI - sexuell übertragbaren Infektionen kommen.
Wann können Mädchen schwanger werden?
Bereits vor der ersten Menstruationsblutung, ab dem ersten Eisprung kann es zu einer Schwangerschaft kommen. Nach dem Eisprung ist die Eizelle bis zu 24 Stunden befruchtungsfähig. Wenn in dieser Zeit Samenzellen zur Eizelle gelangen, kann es zu einer Befruchtung kommen.
Vorsicht: die Samenzellen können sogar einige Tage in der Gebärmutter und den Eileitern überleben. Eine Schwangerschaft kann also auch dann entstehen, wenn der Geschlechtsverkehr einige Tage vor dem Eisprung oder einen Tag danach stattgefunden hat.
Außerdem ist es nicht immer möglich, den weiblichen Menstruationszyklus und den Eisprung vorher zu bestimmen. Die Dauer der Periode kann durch Einflüsse wie Krankheit, Stress und Medikamente oder auch Reisen oder Klimaveränderungen beeinflusst werden. Der Zyklus bei jungen Frauen ist meistens noch unregelmäßig, daher kann man die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Voraus nie genau berechnen!
Also gilt: niemals ohne Verhütung Geschlechtsverkehr!
Sichere und unsichere Verhütungsmethoden?
Über den sogenannten Pearl-Index lässt sich eine Aussage über die Sicherheit von Verhütungsmitteln machen:
Grundlage der Berechnung des Pearl-Index sind 100 sexuell aktive Frauen im gebärfähigen Alter, die ein Jahr lang die jeweilige Verhütungsmethode anwenden.
Ein Pearl-Index von 0 würde bedeuten, dass keine der 100 Frauen in diesem Zeitraum schwanger wurde.
Weitere Informationen sind in Bearbeitung!
Wir passen doch auf! Coitus Interruptus...
Der Coitus interruptus bedeutet, dass der Mann kurz vor dem Samenerguss seinen Penis aus der Scheide zieht. Von einer Verhütungsmethode kann man hier eigentlich nicht sprechen, denn fast jeder Mann kann kurz vor dem Samenerguss schon Samenzellen durch den sogenannten Lusttropfen in die Scheide befördern. Und vielen fällt es schwer, sich so zu kontrollieren, dass das Glied rechtzeitig herausgezogen werden kann.
Das „Aufpassen“ allein ist also ein riskantes Spiel mit der Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft.
Vorsicht: Auch ohne Geschlechtsakt, beim sogenannten Petting –, können Samenzellen in die Scheide gelangen, z.B. durch Samenflüssigkeit an den Fingern, auf der Haut, auf Textilien.... Und ein Ausrechnen der fruchtbaren/unfruchtbaren Tage funktioniert nicht sicher (siehe oben).
Hilfe, Pille vergessen…Verhütungspannen!
Es kann passieren, dass die Verhütung schiefläuft…
Dann ist es möglich, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern durch eine sogenannte „Notfallverhütung“ – z.B. die „Pille danach“.
Die "Pille danach" soll die Befruchtung der Eizelle verhindern und ist mittlerweile rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Sie sollte so früh wie möglich nach der "Verhütungspanne" (im Idealfall innerhalb von 12 Stunden und maximal 72 Stunden) eingenommen werden.
Wichtig: die Pille danach ist nur für den Notfall gedacht und darf auf keinen Fall regelmäßig und als Ersatz für sichere Verhütungsmittel angewendet werden.
Die Abtreibungspille ist damit nicht zu verwechseln, sie ist eine von mehreren Methoden zum Abbruch einer bestätigten Schwangerschaft und wird im Rahmen einer ärztlichen Behandlung eingesetzt. Da Schwangerschaftsabbrüche nach §218 StGB strafbar sind für alle Beteiligten, besteht eine gesetzliche Beratungspflicht (§218a, Abs. 1 StGB und §219 StGB).
Beraten lassen kannst du dich nur bei einer anerkannten Beratungsstelle, z.B. bei donum vitae e.V. Wir haben Beratungsstellen in ganz Deutschland.
Bin ich schwanger?
Ein Ausbleiben der Regelblutung muss nicht unbedingt auf eine Schwangerschaft hindeuten, sie kann mehrere Ursachen haben. Bei Mädchen kann die Regelblutung anfangs noch unregelmäßig sein, auch kann sich der Zyklus verschieben – z.B. durch psychische Faktoren wie Stress, Angst und (Liebes)Kummer, Reisen in andere Zeit- und Klimazonen, Medikamenteneinnahme durch Krankheit.
Bitte nicht abwarten, sondern die Ursachen klären!
Schwangerschaftstests können rezeptfrei im Drogeriemarkt oder einer Apotheke gekauft und selbst durchgeführt werden. Falls ein positiver Test eine Schwangerschaft bestätigt bzw. bei Verdacht sollte jedenfalls rasch ein Termin bei der Frauenärzt*in vereinbart werden.
Mein Körper
Juhuu…ich hab' meine Tage! - Die Menstruation
Heute bekommen Mädchen ihre erste Regel im Alter zwischen 10 und 16 Jahren. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 12,5 Jahren.
Die erste Regelblutung kennzeichnet den letzten Teil der Pubertät, die mit dem Wachsen der Brust und der Schamhaare begonnen hat.
Vor der ersten Regelblutung kommt es bei Dir zu einem weißlichen Ausfluss, der durch Hormonbildung ausgelöst. Also, mach Dir keine Sorgen, dieser sogenannte Weißfluss ist genauso natürlich wie ein noch unregelmäßiger Menstruationszyklus.
Es kann also sein, dass sich die Regelblutung in kürzeren Abständen wiederholt oder auch eine Zeit lang ausbleibt. Da man nicht genau weiß, wann die erste Regelblutung eintreten wird, ist es umso wichtiger zu wissen, dass Du bereits im Monat vor der ersten Regelblutung schwanger werden kann.
Die Regelblutung kann unangenehm sein durch ein Zusammenziehen (Kontraktion) der Gebärmutter und Du hast wahrscheinlich Schmerzen im Unterbauch. Durch die Kontraktion wird das Ablösen der Schleimhaut ermöglicht. Auch kannst du Stimmungsschwankungen, Übelkeit und Heißhungerattacken bekommen. Einige Mädchen haben auch Kopfschmerzen und Spannungsschmerzen in der Brust. Manchmal kann hier Entspannung und eine Wärmflasche helfen...Am besten lenkst Du Dich mit Bewegung ab und tauschst dich intensiv mit Deinen Freundinnen aus.
Wenn Deine Schmerzen und Probleme durch die Menstruation sehr stark sind, ist es besser, wenn Du mit einer Frauenärztin/einem Frauenarzt darüber zu sprichst. Für den Arztbesuch ist es hilfreich, sich einen Menstruationskalender zu besorge. Darin wird festgehalten, an welchem Tag deine Regel beginnt, wie lange sie dauert und welche Probleme entstanden sind.
Bild: Anna Shvets
Monat für Monat – der Menstruationszyklus
Der Menstruationszyklus bezeichnet den Zeitraum vom ersten Tag der Blutung bis zum letzten Tag vor der nächsten Menstruationsblutung. wiederholt sich normalerweise bei einer erwachsenen Frau alle 21 bis 35 Tage (ein sehr regelmäßiger Zyklus dauert 28 Tage).
Die Zykluslänge ist bei jeder Frau anders, auch die Dauer ist bei einer Frau nicht immer gleich lang. sich von Frau zu Frau. Schon bei der Geburt eines Mädchens lagern viele tausend unreife Eizellen in den Eierstöcken.
Die Pubertät mit der ersten Regelblutung beschreibt den Zeitpunkt, an dem eine befruchtungsfähige Eizelle heranreift.
Die Blutung findet statt, weil sich keine befruchtete Eizelle eingenistet hat, sich ein Teil der Gebärmutterschleimhaut ablöst und durch die Scheide mit Blut vermischt herausläuft.
Eine oder mehrere Eizellen reifen dann wieder in einem der beiden Eierstöcke heran, die Schleimhaut der Gebärmutter wird erneut aufgebaut. Sie dient später zur Ernährung einer befruchteten Eizelle.
Vor Beginn der nächsten Regel, etwa zwei Wochen vorher, kommt es wieder zum Eisprung (Ovulation), bei dem sich die reife Eizelle aus dem Eierstock löst und vom Eileiter aufgefangen wird.
Der Gebärmuttermund ist normalerweise von einem Schleimpfropfen fest verschlossen, dieser wird dann aber flüssig, um den Samenzellen den Weg zur Gebärmutter und zur Eizelle freizugeben. Es kann sogar sein, dass du beim Eisprung einen kurzen Schmerz verspürst, den sogenannten Mittelschmerz.
Nistet sich keine befruchtete Eizelle in der Schleimhaut der Gebärmutter ein, wird wieder ein Teil der Gebärmutterschleimhaut mit einer Blutung abgestoßen, aus der Scheide kommt wieder Blut. Die Regelblutung beginnt erneut.
Rot ist doch schön! - Menstruationsprodukte
Tampons und Binden nehmen das Menstruationsblut und sollten aus hygienischen und medizinischen Gründen regelmäßig gewechselt werden.
Eine weitere Variante ist die Menstruationstasse. Sie wird meist aus Silikon, Kunststoff oder auch Latex hergestellt und fängt das Blut auf. Vorteil: die Menstruationstasse ist wieder verwendbar und kann bis zu 8 Std. getragen werden.
Noch eine weitere Möglichkeit: das Tragen von Menstruationsunterwäsche. Die Unterhose ist verstärkt, ähnlich wie eine Binde und saugt das Menstruationsblut auf. Die Unterhose muss nach dem Tragen kalt ausgespült und dann in der Waschmaschine gewaschen werden.
Zu guter Letzt: Menstruationsschwämmchen
Die Schwämmchen funktionieren ähnlich wie Tampons, können jedoch nach der Benutzung ausgewaschen werden und sind wiederverwendbar.
Für welches Menstruationsprodukt sich eine Frau entscheidet ist individuell – auch eine Kombination aus mehreren Produkten ist möglich.
Außerdem: Regelmäßiges Waschen des Intimbereiches ist in dieser Zeit auch wichtig, viel Wasser und milde Seife reichen aus. Spezielle Intimwaschlotionen müssen nicht sein, im Gegenteil: Zu viel Pflegemittel schaden und können zur Trockenheit der Haut und zur Schädigung der Scheidenflora führen.
Was ist das Jungfernhäutchen und kann es beim ersten Mal reißen?
Der Begriff „Jungfernhäutchen“ ist irreführend, denn es gibt im Scheideneingang kein „Häutchen“, das bei beim Einführen eines Penis oder eines Tampons reißen kann. Vielmehr gibt es hinter dem Scheideneingang einen Ring aus Schleimhaut, der bei jeder Frau anders aussieht. Er ist sehr dehnbar und wird nach Verletzungen schnell wiederhergestellt.
Nur bei wenigen Frauen ist der Schleimhautring geschlossen und das Gewebe so dick, dass es beim Sex zu einer Blutung kommt. Falls es bei euch nach dem ersten Mal zu einer Blutung gekommen ist, müsst ihr euch keine Sorgen machen! Denn das verletzte Gewebe wird schnell wiederhergestellt und kein Arzt kann bei einer Untersuchung erkennen, ob ihr Sex hattet oder nicht. Stellt euch einfach vor, wie schnell das Schleimhautgewebe im Mund heilt, wenn ihr euch auf die Lippe oder die Backeninnenseite gebissen habt.
Auch bei der Benutzung von Tampons oder Selbstbefriedigung müsst ihr euch keine Gedanken machen, da der Schleimhautring hierbei in der Regel nicht verletzt wird.
Kann ich das Jungfernhäutchen wiederherstellen lassen?
Nein, es gibt kein Häutchen, das wiederherstellt werden kann. Es gibt einen Ring aus Schleimhaut, den euer Körper bei Verletzungen von sich aus wiederaufbaut.
Es gibt Frauen, die sich für einen chirurgischen Eingriff entscheiden, den man Hymenalrekonstruktion nennt. Bei diesem Eingriff wird das Schleimhautgewebe an dem Ring so aufgebaut, dass es beim ersten Geschlechtsverkehr nach dem Eingriff blutet. Dieser Eingriff ist kostspielig und bedenklich. Er wird oftmals durchgeführt, weil die betreffende Frau Angst hat, beim ersten Mal in der Ehe nicht als jungfräulich zu gelten. Dafür entscheiden sich Frauen, die vor der Ehe missbraucht wurden oder Angst davor haben, ihr Ehemann könnte ihre Scheide für nicht eng genug empfinden oder denken, ihr Jungfernhäutchen ist schon gerissen. Es kann auch sein, dass betroffene Frauen von ihrer Familie zu einem solchen Eingriff gedrängt werden.
Falls das auf euch zutrifft und/oder ihr solche Ängste kennt, meldet euch bei uns. Wir beraten euch gerne. Anonym und zuverlässig.
Was versteht man unter einer „Beschneidung“?
Bei einer „Beschneidung“ wird bei Jungen/Männern die Vorhaut des Penis entfernt und bei Mädchen/Frauen Teile der Klitoris und der Schamlippen. Da die Beschneidung der Mädchen/Frauen als besonderes Problem anerkannt wurde, sagt man hierzu auch „weibliche Genitalverstümmelung“. Aber was passiert bei der Beschneidung und worin unterscheidet sich die Praxis? Bei der männlichen Beschneidung wird Jungen die Vorhaut teilweise oder komplett entfernt. Sie wird zumeist aus religiösen Gründen in jüdischen und islamischen Gemeinschaften durchgeführt. Kritisch gesehen wird einerseits die Unmündigkeit der Jungen, da sie zumeist in einem so jungen Alter beschnitten werden, das sie nicht mitentscheiden können oder dürfen. Andererseits vernichtet die Beschneidung gefühlsempfindliches Nervengewebe, das, sofern es stimuliert wird, bei Jungen/Männern zum Lustempfinden beitragen kann. Auch die weibliche Genitalverstümmelung hat kulturelle Wurzeln, wobei die Motive vielfältig sind. Mädchen/Frauen lassen sich beschneiden oder werden dazu gezwungen, um mit diesem Ritual Teil ihrer Gemeinschaft zu werden, heiraten zu können, als schön und ästhetisch zu gelten und von ihrem Mann als Sexualpartnerin begehrt zu werden. Die weibliche Genitalverstümmelung ist sehr schmerzhaft, kann zu akuten Komplikationen wie Entzündungen und Infektionen führen und hat weitere langfristige Folgen. So wird das sexuelle Empfinden eingeschränkt und Sex kann als schmerzhaft empfunden werden. Außerdem können Geburten problematischer verlaufen und es kann zu Problemen bei der Periode und der dem Urinieren kommen.
Sowohl bei Jungen/Männern und Mädchen/Frauen gibt es die Möglichkeit, die Geschlechtsorgane wiederherstellen zu lassen. Bei den Jungen/Männern gibt es sogar eine Methode, bei der auf eine Operation verzichtet werden kann.
Es war einmal... - Mythen und Märchen rund um die Menstruation
Es gibt viele Vorurteile und Fakes rund um die Menstruation. Nachfolgend beleuchten wir einige davon und erzählen euch, welche Aussagen wahr oder welche falsch sind…
- Der Mond beeinflusst den Menstruationszyklus
Nein! Der Mond hat auch einen Zyklus, ist aber nicht verantwortlich z.B. für die weiblichen Stimmungsschwankungen, wie manchmal behauptet wird. Da gibt es keinen Zusammenhang.
Die Menstruationszyklus verläuft bei jeder Frau anders, dauert zwischen 21 und 35 Tagen und ist vollkommen unabhängig von den Mondphasen.
Die Stimmungsschwankungen sind hormonell bedingt.
- Frauen sind zickig vor der Menstruation
Das kann sein! Die Hormonumstellung kann dafür verantwortlich sein, dass die Stimmung schwankt, das ist jedoch von Frau zu Frau verschieden stark ausgeprägt.
Es gibt aber das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS genannt, das eine besondere Situation darstellt. Hier können sogar so depressive Verstimmungen entstehen mit großem Leidensdruck. Dann ist eine ärztliche Behandlung empfehlenswert.
- Vor der Periode kriege ich immer Pickel
Das ist möglich! Die Hormonumstellung im Laufe des Menstruationszyklus hat durchaus auch Auswirkungen auf den Zustand der Haut.
Hier könnte euch ein Menstruationskalender helfen, um festzustellen, ob es einen Zusammenhang gibt. Hilfe bekommt ihr dann von eurer Frauenärztin, die Lösungsvorschläge machen und Tipps geben kann.
- Die Regelblutung verursacht Eisenmangel
Das kann sein! Ein plötzlicher Eisenmangel durch die Menstruation ist zwar nicht möglich, aber es kann bei starken und vor allem langanhaltenden Menstruationsblutungen, unter Umständen in Kombination mit einseitiger Ernährung, dazu kommen. Frauen haben oft niedrigere Eisenwerte als Männer, aber auch die Lebensweise spielt eine große Rolle. Eine einseitige Ernährung und Diäten können mit zu Eisenmangel führen (z,B. bei veganer und vegetarischer Ernährung mit wenig Lebensmittelvielfalt, bei Essstörungen, bei Alkoholmissbrauch).
Symptome einer Unterversorgung sind blasse Haut, Müdigkeit, Schwindelgefühle, Konzentrationsschwäche und ein allgemeiner Leistungsabfall. Aber auch rauhe rissige Haut, auffälliges Nagelwachstum und glanzlose Haare können die Folge eines Eisenmangels sein.
Am besten ist es, bei Verdacht ein entsprechendes Blutbild machen zu lassen und den Mangel mit Ernährungsumstellung und passenden Nahrungsmittelergänzungen auszubalancieren.
- Während der Menstruation kann ich nicht schwanger werden
Das stimmt nicht! Die Befruchtung einer Eizelle durch ein Spermium ist vom Zeitpunkt des Eisprungs abhängig, der bestimmt dann die fruchtbaren und die unfruchtbaren Tage. Da die Samenzellen mehrere Tage in der Gebärmutter und den Eileitern überleben können, kann eine Schwangerschaft also auch dann entstehen, wenn der Geschlechtsverkehr einige Tage vor dem Eisprung oder einen Tag danach stattgefunden hat.
- Auf Sex sollte man verzichten während der Periode
Das ist falsch! Es gibt keinen medizinischen Grund, auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. Wenn ihr Lust dazu habt, gibt es keine Argumente dagegen. Trotzdem besser verhüten, sicher ist sicher und safety sex first!
- Blut ist nicht gleich Blut – Menstruationsblut ist anders
Stimmt absolut nicht! Es ist Teil der kulturellen Diskrimierung von Frauen auf der ganzen Welt, Menstruationsblut als gefährlich, giftig und sogar infektiös zu bezeichnen. Es ist ganz normales Blut, vermischt mit Resten der Schleimhaut und Scheidensekret. Daher gibt es überhaupt keinen Grund, sich zurückzuziehen oder sich zu schämen während der Menstruation.
- Während meiner Periode kann ich nicht zur Frauenärztin gehen
Das stimmt teilweise! Wenn die Blutung zu stark ist, kann eine Diagnostik oder Früherkennung von Erkrankungen durch Muttermundabstrich nicht erfolgen. Ist die Menstruation abgeklungen, ist eine gynäkologische Untersuchung durchaus möglich…
- Während der Menstruation sollte man keinen Sport treiben
Das ist ganz falsch! Sport kann sogar helfen, die Regelschmerzen zu lindern, den Bewegung entspannt. Und das hilft bei Bauchkrämpfen und -schmerzen.
Auch muss man nicht auf Schwimmen verzichten, wenn ihr Tampons benutzt. Wichtig ist nur, Tampons vor und nach dem Schwimmen zu wechseln.
Sexuell übertragbare Infektionen (STI)
STI - was ist das?
STI ist die Abkürzung für sexuell übertragbare Infektionen, also Erkrankungen, mit denen man sich hauptsächlich beim Sex anstecken kann.
Eine STI kann sehr unangenehm sein - es gibt jedoch keinen Grund sich zu schämen, denn viele Menschen sind mindestens einmal im Laufe ihres Lebens davon betroffen. Dabei ist es egal, welche sexuelle Orientierung und welches Geschlecht sie haben. Solltest du eine STI haben gehe zu deinem/r Ärzt*in, für sie ist die Behandlung von STI etwas ganz Normales.
Bild: wzyou2014
Muss ich mich gegen HPV impfen lassen?
Kurz gesagt: Ja, es wäre besser für dich!
Eine Impfung kann schwere Erkrankungen im Laufe deines Lebens verhindern.
HPV sind Viren, die Humanen Papillom-Viren. Die Infektion mit HPV in Deutschland (und weltweit) gehört zu den am häufigsten sexuell übertragenen Infektionen (STI). Bis heute sind über 200 verschiedene HPV-Typen bekannt.
Der Erreger kann Geschlechtskrankheiten verursachen und sich durch Warzen auf der Haut und im Genitalbereich bemerkbar machen (Feigwarzen).
Fast jeder Mensch infiziert sich im Laufe seines Lebens mit humanen Papillomviren (HPV). Die meisten Infektionen jedoch, ca. 90%, heilen innerhalb von zwei Jahren unbemerkt aus. Eine andauernde Infektion allerdings führt zu Zellveränderungen, die sich zu Krebs entwickeln können.
In Deutschland sind geschätzt ungefähr 6 Millionen Frauen mit Humanen Papillomviren infiziert und mehrere hunderttausend Frauen entwickeln pro Jahr eine Vorstufe des Gebärmutterhalskrebses. Über 6000 Frauen (und mehr als 1500 Männer) erkranken jedes Jahr aufgrund von HPV an Krebs.
Bei Frauen verursacht HPV vor allem Krebs am Gebärmutterhals; bei Männern verursachen HPV-Infektionen vor allem Krebs im Mund- und Rachenraum, am Penis und im Analbereich.
Und: Keine Angst vor der Impfung!
Die Infektion wird bei hetero- wie homosexuellem ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen. Der Gebrauch von Kondomen ist zwar eine sinnvolle Vorbeugemaßnahme, aber eine Unterbrechung des Infektionszyklus erreicht man nur durch eine hohe HPV-Durchimpfungsrate bei Frauen und Männern.
Eine Impfung vor dem ersten Sex ist daher sinnvoll, sie ist gut verträglich und mögliche Langzeit-Nebenwirkungen sind (noch) nicht bekannt.
Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV für Mädchen und Jungen in einem Alter von 9 bis einschließlich 14 Jahren; bis einschließlich 17 Jahren kann man sich kostenlos nachimpfen lassen. Einige Krankenversicherungen übernehmen auch die Kosten für Frauen und Männer über 18 Jahren; hier lohnt es sich, bei deiner Versicherung einmal nachzufragen.
Doch auch wenn du geimpft bist, solltest du Kondome verwenden, um eine Ansteckung mit den Virustypen zu verhindern, die im Impfstoff nicht enthalten sind. Und auch die Krebsfrüherkennung bleibt für Frauen wichtig. Denn die Impfstoffe schützen zwar vor den häufigsten Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können, aber nicht vor allen.
Sex im Internet und in sozialen Medien
Ich bin von Cybermobbing betroffen, was kann ich tun?
Gerade nimmt das Thema Cybermobbing und Hatespeech einen großen Raum in den sozialen Netzwerken ein - doch was heißt Cybermobbing?
"Unter Cybermobbing versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mithilfe von Internet- und Mobiltelefondiensten über einen längeren Zeitraum hinweg." (Klicksafe.de)
Mitglieder des klicksafe Youth Panels haben eine Cyber-Mobbing Erste-Hilfe App entwickelt, in dieser ihr von zwei Coaches in kurzen Videoclips konkrete Verhaltenstipps bekommt, die euch Mut zusprechen und euch in den ersten Schritten gegen Cybermobbing begleiten.
Handysektor.de hat 8 Tipps für dich zusammengefasst, was Du tun kannst, um dich gegen Cybermobbing zu schützen und dagegen vorzugehen.
Vergiss dabei nicht: Niemand hat das Recht, Dich zu verletzen und Dich zu beleidigen!
Foto: Marcos Calvo
Was ist Cyber-Grooming?
Beim Cybergrooming versuchen Täter:innen einen vertrauensvollen Kontakt zu ihren meist minderjährigen Opfern anzubahnen, um sie im weiteren Verlauf sexuell zu missbrauchen.
Solltest Du von Cyber-Grooming betroffen sein, dann kannst Du den Online-Kontakt jederzeit abbrechen, wenn Dir etwas unangenehm ist. Nutze das Melde- oder Blockiersystem der Plattform, um Cybergrooming zu melden. (klicksafe.de)
Wende Dich an dir vertraute Personen und sprich mit anderen über dein Erlebnis - suche Dir Hilfe!
(un)gewollte Schwangerschaft
Ich bin ungeplant schwanger, was nun?
Solltest Du Sorge oder Angst vor der Reaktion anderer haben, ist es wichtig, zunächst mit Dir vertrauten Personen, Deinem Freund/ Deiner Freundin, oder Deiner Familie darüber zu sprechen und dir Hilfe zu suchen. Auch kann Dir ein Gespräch in einer Schwangerschaftskonfliktberatung helfen, um eine Entscheidung für Dich zu treffen - es gibt dabei kein Richtig oder Falsch. Das Ziel der Beratung ist, das ungeborene Leben zu schützen und Dir Möglichkeiten mit einem Kind aufzuzeigen. Du bekommst dort Informationen über einen Schwangerschaftsabbruch und auch über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten und weitere Hilfen. Die Berater*innen stehen unter Schweigepflicht, sodass Du ganz offen sprechen kannst. Die Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch oder das Austragen der Schwangerschaft liegt alleine bei Dir.
Bild: Voicu Oara
Liebe und Partnerschaft
Das erste Mal
Beim ersten Mal solltet ihr Euch viel Zeit lassen, einen Ort wählen, an dem ihr Euch beide wohlfühlt und entspannen könnt. Geht es langsam an, erwartet nicht zu viel und nehmt es mit Humor! Ist Dir etwas unangenehm, rede mit Deinem/ Deiner Partner*in darüber - das solltet ihr immer tun, gerade wenn es um Sexualität geht.
Foto: oneinchpunch
Du hast Liebeskummer?
Verliebt sein ist etwas wunderschönes, doch wenn eine Beziehung zu Ende geht, es zu Problemen in einer Beziehung kommt oder die Liebe nur einseitig empfunden wird - dann kann es zu schmerzenden und unangenehmen Gefühlen kommen.
Was könnte Dir helfen, um Deinen Liebeskummer etwas erträglicher zu machen? Was würde Dir gut tun?
Nimm Dir Zeit Deinen Schmerz und deinen Kummer zu verarbeiten. Hilfreich sind Gespräche mit Dir nahestehenden Personen, Deinen Freund*innen oder Deiner Familie. Vertraue Dich ihnen an!
Unternimm etwas, was Dir gut tut, um auf andere Gedanken zu kommen. Das Aufschreiben in ein Tagebuch, oder das Schreiben eines Briefes, um so Deine Gefühle rauszulassen und zu verarbeiten kann auch eine weitere Möglichkeit für Dich sein.
Wenn Du dringend mit jemandem über Deinen Kummer sprechen möchtest, wende Dich an uns oder auch an das Kinder- und Jugendtelefon der "Nummer gegen Kummer", dort ist immer jemand für Dich da.
Pornografie
Wir leben in einem Digitalen Zeitalter. Das Internet hat unser Leben maßgeblich beeinflusst. Wir können uns viel schneller mit anderen Menschen vernetzten. Wir können auf eine Vielzahl an Informationen zu greifen. Gleichzeitig gibt es Internetseiten, die für Kinder und Jugendlichen gesetzlich verboten sind. Darunter fallen pornografische Internetseiten.
In Pornografie werden die Geschlechtsteile von Mann und Frau ohne Zensur gezeigt. Dabei werden die Darstellerinnen beim Sex gefilmt.
Diese Filme dienen dazu, dass die Zuschauerinnen sexuell befriedigt werden. Die Anbieter dieser Internetseiten müssen sicherstellen, dass die Inhalte nur für Zuschauer über 18 Jahre zugänglich sind (§4 Abs. 2 Satz 1 i.v.m Satz 2 JMStV).
Wer Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren den Zugang von pornografischen Bildern oder Filmen öffnet, sowie die Verbreitungen auf WhatsApp oder andere Soziale Netzwerken, der macht sich Strafbar. (§184 Abs. 1 bis 2 Strafgesetzbuch)
Bei der ,,harte,, Pornografie werden sogar sexuelle Darstellungen mit Tieren oder Gegenstand gezeigt. Außerdem sind die Gewaltdarstellungen in solchen Pornos extrem. Diese Art von Pornografie ist in Deutschland verboten (§4 Abs. 1 Nr. 10 JMStV und §184a Abs. 1 und 2.)
Obwohl wir Gesetze haben, die Dich vor pornografischen Bildern und Filme schützen ist der Zugang für Kinder und Jugendlichen viel zu einfach.
Zwar erscheint auf den Pornoseiten eine Wahrung, dass die Inhalte nur für Ü18 sind, es reicht nur ein Klick und schon bist Du drinnen. Niemand kontrolliert, ob Du wirklich über 18 Jahre bist.
Du machst Dich nicht strafbar, wenn Du Pornos anschaust, nur die Betreiber (also die Person, die diese Filme hochladen).
Das Problem bei der ganzen Sache ist die meisten Server im Ausland. Im Ausland gelten meistens andere Gesetze als bei uns.
Eine gute Aufklärung wichtig, um Dich und andere zu schützen. Die Frage ist, wieso sind Pornos nicht für Jugendlichen?
Lass mich das kurz erklären, in der Pubertät entwickelst Du deine eigene Sexualität Dein Körper verändert sich sowie deine Persönlichkeit.
Sex ist auf einmal interessant für Dich und Du möchtest vielleicht mehr darüber erfahren. Auf einmal entdeckst Du Pornos, aber anstatt gute und hilfreiche Informationen zu erhalten, bekommst Du Bilder die nicht nur dein Selbstwertgefühl runterziehen können, sondern eine verzerrte Vorstellung von Sex.
Pornos sind alles andere als echt und haben mit einer gesunden Sexualität nichts zu tun. Sie sind weder ein guter Ratgeber noch dienen Sie der Aufklärung.
Das sind Fantasyfilme für Erwachsene. Beim Sex geht es um Emotionen, Liebe und Vertrauen und nicht darum sich schnell an einer anderen Person abzureagieren.
Falls Du schon einmal einen Porno geschaut hast und Du nicht weißt, wie Du damit umgehen sollst. Dann sprich mit einer Person der du vertraust.
https://www.handysektor.de/artikel/achtung-straftat-tipps-im-umgang-mit-porno-videos
https://www.bag-jugendschutz.de/hbk/entry/127